Nagelpilz Ursachen, Symptome & Behandlung
Eine Nagelpilzinfektion, auch Onychomykose oder Tinea unguium genannt, ist gar nicht selten und sehr viele Menschen leiden ein Mal oder häufiger in ihrem Leben daran. Schuld daran sind sogenannte Dermatophyten, die sich von Bestandteilen der Nagelplatte ernähren; in einigen Fällen sind es Schimmel- oder Hefepilze.
Die Behandlung kann mitunter recht langwierig sein, sollte aber unbedingt schnellstmöglich nach Entdecken beginnen, um weitere Schädigungen der Nägel zu verhindern. Die Übertragung erfolgt durch eine Schmier- oder Kontaktinfektion. Da die Erreger ein feucht-warmes Klima bevorzugen, sind Füße und Fußnägel viel häufiger von einem Pilzbefall betroffen, als Hände und Fingernägel. Es ist eine sehr lästige Erkrankung und auch tückisch, da man sie erst in einem späteren Stadium erkennt.
Inhaltsverzeichnis
Symptome für Nagelpilz
Leider ist es so, dass die Symptome für Nagelpilz erst dann sichtbar werden, wenn die Erkrankung schon etwas fortgeschritten ist. Man erkennt es vor allem an Veränderungen der Nagelplatte. Sie verfärbt sich mit der Zeit weißlich bis gelblich, verliert ihren Glanz und im weiteren Verlauf verdickt sie sich. Der Nagel kann brüchig und splittrig werden oder sich im schlimmsten Fall vom Nagelbett ablösen. Das macht das Erkennen von Nagelpilz etwas schwierig, da es um optische Veränderungen geht und keine anderen Anzeichen auftreten, wie etwa Schmerzen oder juckende Fußnägel. Sollte man sich nicht sicher sein, ob man betroffen ist, geht man am besten zu einem Hautarzt. Dieser kann einen entsprechenden Test durchführen und Ratschläge für die Behandlung geben.
Mögliche Ursachen für Nagelpilz
Die Infektion kann durch Kontakt mit infizierten Personen, Flächen oder Gegenständen erfolgen, weshalb eine erhöhte Gefahr in öffentlichen Räumen besteht, in denen sich viele Menschen aufhalten:
- Sauna
- Schwimmbäder
- Umkleidekabinen
- Fitness-Studios
- Hotels
Der Kontakt allein reicht aber glücklicherweise nicht aus, um zu einer Erkrankung zu führen. Kommen allerdings weitere Faktoren hinzu, die das Eindringen der Erreger begünstigen, sollte man vorsichtig sein.
Dies können Verletzungen der Nägel und der umliegenden Haut sein, ein schwaches Immunsystem, andere innere Erkrankungen oder auch Durchblutungsstörungen, weshalb Menschen, die an Diabetes leiden, besonders gefährdet sind. Eine weitere mögliche Ursache für Nagelpilz kann eine vorhandene Fußpilzinfektion sein, deren Erreger sich im Laufe der Zeit auf die Nägel ausbreiten.
Verlauf einer Pilzinfektion
Der Verlauf einer Pilzinfektion ist fast immer gleich: der Befall beginnt typischerweise am freien Nagelrand und an den Ecken. Von dort breitet er sich immer weiter auf der Nagelplatte aus und dringt auch weiter in sie ein, wodurch nach und nach die Nagelsubstanz angegriffen und zerstört wird. Dies hat zur Folge, dass sich der Nagel verformt, brüchig wird und sich später sogar ablösen kann. Beginnt die Behandlung sehr spät, kann auch das Nagelbett bereits infiziert sein.
Anfangsstadium
Einen Nagelpilz im Anfangsstadium richtig zu erkennen, ist für einen Betroffenen nahezu unmöglich. Der einzige Hinweis darauf könnte das Mattwerden und Fehlen des Glanzes der Nägel sein. Allerdings muss dies nicht unbedingt auf eine Infektion hindeuten, da der Glanz von Mensch zu Mensch unterschiedlich stark ausgeprägt ist.
Behandlungsmöglichkeiten
Um eine Nagelpilzinfektion zu bekämpfen, gibt es mehrere Behandlungsmöglichkeiten. Welche die beste ist, hängt von der Stärke des Befalls ab. Bei leichteren Erkrankungen reichen meist Cremes oder Lacke, die auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden. Bei einer stärkeren Infektion kann der Einsatz von Tabletten erforderlich sein, eventuell in Kombination mit einer äußerlichen Behandlung.
Noch relativ neu auf dem Markt ist die Bekämpfung per Lasertherapie. Hierbei werden die Nägel so lange mit einem Laser bestrahlt, bis die Erreger absterben.
Eine Laserbehandlung verläuft zwar schmerzfrei, ist allerdings auch recht teuer und noch nicht ganz ausgereift, so dass kein hundertprozentiger Erfolg garantiert werden kann.
Fußnägel ziehen bei Nagelpilz
Ob man einen oder mehrere Fußnägel ziehen muss bei einem Nagelpilz, hängt ganz von der Ausprägung ab. Bei einem normalen Befall ist dies auf keinen Fall nötig, da die Infektion bei konsequenter Behandlung auch so gut in den Griff bekommen werden kann. Ist ein Nagel allerdings schon extrem geschädigt, kann das Ziehen nötig sein, wobei es häufig auch kritisch gesehen wird. Zwar entzieht man so dem Pilz den Nährboden, allerdings ist das Ziehen recht schmerzhaft und kann sogar zu einer Verschlimmerung führen, oder dazu, dass der Nagel nie wieder richtig nachwächst.
Aus diesem Grund sollte man sich diesen Schritt gut überdenken und gegebenenfalls eine zweite Arztmeinung einholen. Mittlerweile gibt es auch noch eine andere Methode, um einen Nagel oder die betroffenen Stellen zu entfernen. Dies geschieht mit Hilfe einer speziellen Salbe, die die Nagelsubstanz aufweicht, so dass das Entfernen recht leicht und vor allem schonend erfolgen kann.
Hausmittel gegen Nagelpilz
Immer wieder liest man, dass auch diverse Hausmittel gegen einen Nagelpilz helfen sollen. Häufig wird Backpulver, Zahnpasta, Eigenurin, Salbei- oder Lavendelöl empfohlen, sowie Fußbäder mit Essig oder Teebaumöl. Der Vorteil dieser Mittelchen liegt darin, dass sie günstig sind, bereits im Haushalt vorhanden oder leicht verfügbar. Auch, wenn einige der Mittel antibakteriell wirken, sollte man sie trotzdem nicht unbedarft nutzen, denn mitunter können sie den Schaden noch vergrößern.
In den meisten Fällen sind sie aber einfach nicht ausreichend wirksam, da sie nicht tief genug in die Nagelplatte eindringen können.
Der Einsatz von speziellen Pilzmedikamenten ist deshalb unverzichtbar, wenn man eine wirkliche Besserung erreichen möchte.
Wie kann man Nagelpilz vorbeugen?
Damit Nagelpilz möglichst gar nicht erst entsteht, kann man einiges beachten, um dem vorzubeugen. Wichtig ist vor allem das Wohlbefinden der Füße: tragen Sie nicht zu enges Schuhwerk, atmungsaktive Socken und lassen Sie so oft es geht Luft an die Füße. Die Schuhe sollten hin und wieder mit einem Desinfektionsspray behandelt werden. Wer sich häufig in Schwimmbad oder Sauna aufhält, sollte die Füße vor und nach dem Besuch gut desinfizieren.
Nach dem Baden oder Duschen ist es wichtig, die Füße gut abzutrocknen, besonders die Zehenzwischenräume. Hierfür nutzt man optimalerweise ein separates Handtuch.
Die Geräte, die man zur Nagelpflege verwendet, sollten nach Benutzung desinfiziert werden.
Grundsätzlich sollten die Füße regelmäßig kontrolliert werden, um mögliche Veränderung schnell zu erkennen. Ältere oder nicht so bewegliche Menschen lassen dies am besten von einer professionellen Fußpflege übernehmen.
Ist Nagelpilz am Fuß ansteckend?
Ja, grundsätzlich ist Nagelpilz am Fuß ansteckend. Er kann sich sowohl auf andere Menschen übertragen, als auch auf andere eigene Körperstellen, wie etwa von den Füßen auf die Fingernägel. Deshalb ist es wichtig, besonders zu Hause auf eine ausreichende Hygiene zu achten, wenn mehrere Menschen dort leben.
Fußnägel lackieren bei Nagelpilz
Den meisten Betroffenen ist ihr Nagelpilz sehr unangenehm, so dass sie ihre Füße in Strümpfen und Schuhen verstecken, besonders, wenn sich die Nägel bereits verformt haben. Man darf hier auf keinen Fall denken: aus den Augen, aus dem Sinn und einfach überlackieren, den ein Nagelpilz verschwindet nicht von allein! Doch wenn bereits eine Behandlung stattfindet, muss man nicht auf farbige Nägel verzichten.
Studien haben gezeigt, dass ein kosmetischer Lack keinen negativen Einfluss auf einen verwendeten Pilzlack hat.
Wichtig ist nur, dass man die Nägel regelmäßig ablackiert, um den Pilzlack erneuern zu können.